Die "BRAVO" wird 50

 
Die erste "Bravo"
erschien im April 1956 und Marilyn Monroe schmückte ihre Titelseite. 50 Jahre später ist die "Bravo" die größte deutschsprachige Jugendzeitschrift und das Wilhelm-Fabry-Museum in Hilden bei Düsseldorf widmet ihr vom 23. Oktober eine Ausstellung. Die Bravo ist die größte Kinder- und Jugendzeitschrift im deutschsprachigen Raum. 1956 erschien sie zum ersten Mal, damals noch mit dem Untertitel "Die Zeitschrift für Film und Fernsehen". Die erste Bravo-Titelseite zierte das Konterfei von Marilyn Monroe.

Geschichte
Erfinder der Zeitschrift war der Kolumnist Peter Boenisch. Die am 26. August 1956 erschienene Erstausgabe kostete ursprünglich 50 Pfennig.

Seit 1968 erscheint sie jede Woche, 1996 wurde pro Ausgabe etwa 1,4 Millionen Hefte verkauft. Von der wöchentlich erscheinenden Bravo werden heute (1. Quartal 2006) durchschnittlich 611.559 Exemplare pro Ausgabe verkauft.

Zielgruppe und „klassische“ Rubriken
Die Bravo behandelt Themen, die Kinder und jüngere Jugendliche interessieren, darunter aktuelle Informationen über Stars aus der Musik- und Fernsehwelt, aber auch Beziehungs- und Sexualberatung. Anfangs war es noch ein Arzt, dem die Redaktion den Namen „Dr. Jochen Sommer“ gab, der die Fragen der Jugendlichen beantwortete. Dabei handelte es sich um den Arzt, Psychotherapeuten und Religionslehrer Dr. Martin Goldstein.

Seit Beginn der 1970er Jahre ist es eine ganze Gruppe, das die Fragen beantwortet. Dabei legt die Redaktion großen Wert darauf, dass in diesem „Dr.-Sommer-Team“ weiterhin Experten arbeiten, wie zum Beispiel Gynäkologen, Kinder- und Jugendärzte und Jugendpsychologen.

Aufgrund der Sexualberatung wurden 1972 zwei Ausgaben mit Artikeln zum Thema Selbstbefriedigung indiziert, da man diese als jugendgefährdend einstufte.

Die Bravo war – vor allem in den 1970er und 1980er Jahren – prägend und Stil bildend für Generationen von Jugendlichen, was auch ihr Spitzname „Pickel-Prawda“ ausdrückt. Das Heft wurde teilweise in Schulen konfisziert. Viele Erwachsene verdanken ihre sexuelle Aufklärung fast vollständig den Artikeln des Dr.-Sommer-Teams, die sie als Jugendliche lasen. In der DDR war das Magazin verboten, war unter der Hand sehr begehrt und wurde zu hohen Preisen gehandelt. Viele Musiker oder Pop-Gruppen hätten ohne das Zutun der Bravo wohl nicht annähernd die Popularität erreicht, die sie in Deutschland hatten.

Neben der Rubrik des Dr.-Sommer-Teams war eine frühe Erfindung der Bravo der sogenannte Bravo-Starschnitt, bei dem man wie bei einem Puzzle die von Heft zu Heft erscheinenden einzeln auszuschneidenden Teile zusammenfügen konnte um dann ein Poster des Stars in Lebensgröße zu erhalten. Die erste Starschnitt-Aktion fand 1959 statt und war ein Poster von Brigitte Bardot.

Gegenwart
Ursprünglich gab es nur eine Bravo-Zeitschrift, inzwischen haben sich aber verschiedene Bravo-Formate entwickelt. Dies ist auf eine stärkere Individualisierung zurückzuführen. Viele Leser wollen eine Zeitschrift, die auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Jugendzeitschriften wie die Bravo sind für die Musikindustrie als Werbeträger von großer Bedeutung. Durch Artikel können neue Künstler bekannt gemacht werden und Werbung ist in allen Bravo-Formaten zu finden.

Ab 1993 wurde die Sendung Bravo TV wöchentlich erst auf RTL 2 ausgestrahlt und später im ZDF. Die erste Moderatorin war Kristiane Backer, der Heike Makatsch folgte. Nach einer längeren Pause startete Bravo TV wieder am 5. November 2005 auf ProSieben.

Von der Zeitschrift wird in mehreren Kategorien der Preis „Bravo Otto“ verliehen.  Außerdem wählen die Leser wöchentlich die BRAVO-Charts, die manchmal im Gegensatz zu den Verkaufscharts stehen und ein Gradmesser der Popularität der Künstler der jeweiligen Zeit sind und waren. Einen Überblick der jeweiligen Jahre geben die BRAVO-Jahrescharts. 2006 wurde pünktlich zum Jubiläum ein Sammelband herausgegeben, der einen Überblick über die Sichtweise der Bravo auf die Welt in den letzten 50 Jahren bietet.


Quelle: Wikipedia.de