Welt-Aids-Tag 2006

 

„Ich lass dich nicht fallen und verlasse dich nicht.
Gemeinsam gegen AIDS!“

So lautet das Motto des diesjährigen Welt-AIDS-Tages, der am Freitag, dem 1. Dezember statt gefunden hat.

Vor 25 Jahren tauchte das HIV-Virus bei fünf homosexuellen Amerikanern das erste Mal auf. Für viele gilt AIDS seitdem als „Schwulenkrankheit“ und „Schwulenseuche“.
Da auch in Deutschland 65% der HIV-infizierten Menschen homosexuell sind, halten leider immer mehr an dieser Behauptung fest. Schon seit längerem ist jedoch erwiesen, dass man sich nicht (nur) durch gleichgeschlechtlichen Verkehr, sondern durch Austausch von Körperflüssigkeiten (Blut) oder dem gemeinsamen Gebrauch von Drogenbesteck infizieren kann. Nichts desto Trotz werden die meisten HIV-Kranken wie Aussätzige behandelt, denn nur wenige wissen über die Immunschwächekrankheit genau Bescheid und „leiden“ deshalb unter „Berührungsängsten“ mit den Erkrankten. Dabei kann doch durch einen harmlosen Händedruck gar nichts passieren.

Auch dieses Jahr werden in vielen Städten Deutschlands Spenden für Hilfsorganisationen gesammelt. Weltweit sind 2006 über 40 Millionen HIV/AIDS-Patienten bekannt, davon leben in Deutschland 56000. (Die Zahlen steigen weltweit kontinuierlich an, weil diese Krankheit leider aus den Köpfen der Erwachsenen, besonders der Jugendlichen verschwunden ist. Erst letzte Woche wurde in „B5-Aktuell“ – dem Hörsender des Bayerischen Rundfunks - bekannt gegeben, dass sich alle 6 Sekunden ein Mensch mit der immer noch tödlichen Immunschwächekrankheit infiziert und alle 10 Sekunden einer an den Folgen von HIV stirbt. Bei einem Infizierten kann der Ausbruch der Krankheit zwar medikamentös herausgezögert werden, aber - Aids ist immer noch nicht heilbar! / Anm. Ans). Die rote Schleife. die jeder als das „Markenzeichen“ des Welt-AIDS-Tages kennt, steht aber auch für Solidarität. Nur ist leider hiervon in Deutschland nicht viel zu erkennen. AIDS ist in Deutschland ein absolutes „Tabuthema“, was dazu führt, dass die meisten Infizierten sich verstecken und nur ihren engsten Bekanntenkreis ihr „Geheimnis“ anvertrauen. Dass die Krankheit immer mehr in Vergessenheit gerät, ist das traurige Ergebnis. Der Welt-AIDS-Tag soll die Menschen wieder wachrütteln, und dafür sorgen, dass man nicht wegschaut!

Julia Albert

Ergänzung Ans:
Wer sind kundig machen und noch mehr über Aids erfahren will, z. B. über die Fortschritte der Forschung, Bilder und das Leben mit der tödlichen Krankheit, dem sei folgender Link ans Herz gelegt:
http://www.stern.de/wissenschaft/medizin/550633.html