Ja,
auch unsere Vorfahren stehen auf der Liste der bedrohten Tierarten
ziemlich weit oben! Der Verlust ihres Lebensraumes hat einige
Menschenaffen bis an den Rand des Aussterbens getrieben, so den Gorilla,
den Schimpansen, oder auch den Orang-Utan.
Die großen Menschenaffen Afrikas und Südostasiens sind in
unterschiedlichem Grad in ihrer Existenz bedroht – alle Bedrohungen
gehen jedoch vom Menschen aus. Am meisten bedroht ist der Gorilla, von
dem es nur noch wenige hundert Exemplare gibt.
Die schwindenden Wälder
Die Bevölkerung Afrikas wächst immer schneller, in manchen Gebieten
sogar bis um drei Prozent im Jahr. Mit diesem Anstieg wächst natürlich
auch der Platzbedarf. Die Bauern gehen der einfachsten Methode nach: Sie
roden ganz einfach den Regenwald und bauen dort ihre Felder an, bauen
ihre Häuser oder errichten dort Viehweiden. Das Vieh zerstört aber dann
den Boden innerhalb von drei Jahren und so muss wieder ein Teil des
Regenwaldes abgeholzt werden.
Verantwortungsvolle Holzfällerfirmen schlagen nur die nötigen Bäume und
lassen den Rest stehen, sodass der Wald sich wieder erholen kann.
Gorillas
kehren dann nach ungefähr sechs Jahren in die aufgeforsteten Wälder
zurück. Schimpansen tun sich da allerdings etwas schwerer. Damit sie
ihren Tagesbedarf an Flüssigkeit aufnehmen können, brauchen sie viele
saftige Früchte, die sie in den dichten Regenwäldern finden, in die kaum
ein Mensch einen Fuß gesetzt hat. In Regenwäldern, in denen Lichtungen
geschlagen wurden und die Bäume erst nachwachsen müssen, gibt es sehr
wenige bis gar keine Früchte. Die Tiere müssen so einen erheblich
weiteren Weg zurücklegen, damit sie ihren Bedarf an Wasser decken
können. Auch der Orang-Utan ist von der Rodung der Wälder betroffen. Es
ist nicht einfach Bestandszahlen des scheuen Affen zu ermessen, da er
hoch über dem Boden im dichten Regenwald lebt.
Wilderer
Das Land Gabun in Mittelafrika ist zu 85% mit Wald bedeckt. Bei den
dortigen Eingeborenen gibt es keine traditionelle Viehzucht, so dass sie
ausschließlich auf das Fleisch der wilden Gorillas und Schimpansen
angewiesen sind, um ihren Bedarf an Proteinen zu decken.
An anderen Orten in Afrika ist die Wilderei eine Sportart für
wohlhabende Leute, die die Köpfe der Tiere sich dann als Jagdtrophäe an
die Wand hängen.
Nicht selten werden die Hände der Gorillas als Aschenbecher und
abgetrennte Köpfe als Trophäen verkauft. Wenn in einer Gruppe allerdings
das dominierende Männchen getötet wird, kann es unter den restlichen zu
tödlichen Kämpfen kommen, denn wie bei jedem anderen Lebewesen auch will
jeder der stärkste und der Anführer sein.
Die Flachlandgorillas werden innerhalb von zehn Jahren ausgerottet sein,
da einfach mehr Tiere getötet als geboren werden.
Der Handel mit Schimpansen
Wie jeder weiß sind die Schimpansen die engsten Verwandten des
Menschen und werden deshalb schon seit langem von Instituten für
wissenschaftliche oder medizinische Zwecke benutzt. In manchen
Forschungsinstituten
werden die Tiere allerdings unter erbärmlichen oder quälerischen
Umständen gehalten.
Auch werden ganz junge Schimpansen an die Küste Spaniens und der
Kanarischen Inseln gebracht und dort von Fotografen gemietet oder
gekauft. Die Touristen bezahlen vie Geld, um ein Bild mit sich und einem
Schimpansen zu bekommen, allerdings ohne zu wissen, dass die Tiere, wenn
sie ihren jugendlichen Charme verloren haben, einfach getötet werden und
dann durch jüngere ersetzt werden. Um an die jungen Tiere zu kommen,
müssen die Wilderer erst die Muttertiere töten. Viele Tiere sterben
außerdem wegen schlechter Versorgung auf dem Transport.
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