Artikel der Main Post vom 21.06.06

 
 

"Loeschblatt stürmt in die Top Ten"


KITZINGEN Die Redaktion der Schülerzeitung Loeschblatt der Richard-Rother-Realschule hat Grund zum Feiern. Beim bundesweiten Wettbewerb des Spiegel- Verlags kamen die Kitzinger auf Platz sechs. Die Experten des Spiegel rückten den Online-Auftritt von Loeschblatt.com in die Top Ten des besten deutschen Schülerzeitungen. Am Ende war es Platz sechs unter 108 Bewerbern.

Für den Realschullehrer Gerd Ulherr, den Webmaster und Chef vom Dienst der Internet-Zeitung, ist das "ein Riesenerfolg". "Wir sind begeistert, dass wir unter die Top Ten gekommen sind." Was die Kolleginnen und Chefredakteurinnen Andrea Schielke und Elke Anselm mit Blick auf die Tatsache, dass bei dem Wettbewerb nicht nach Schularten unterschieden wird, unterstreichen. Am Montag war ein Paket vom Spiegel-Verlag mit der Urkunde und kleineren Sachpreisen in der Realschule angekommen, am Dienstag trafen sich Chefredaktion und die zwölf bis 13 mehr oder weniger regelmäßigen Mitarbeiter, um den Erfolg der Öffentlichkeit zu präsentieren. Das Treffen fand ein bisschen außerhalb der Reihe statt, denn Redaktionskonferenz ist sonst immer montags kurz nach 13 Uhr. Dann wird außerhalb der Unterrichtszeit über Themen diskutiert, werden Geschichten geschrieben und die Internetseiten bestückt.

Dass es Löschblatt nicht mehr mit "ö" und auf Papier, sondern seit dem Herbst 2005 als Loeschblatt.com "nur" noch im Internet gibt, hat seinen Grund. Nachdem sich gezeigt hatte, dass eine einmal im Jahr erscheinenden Zeitung doch wenig aktuell ist, sei die Idee einer immer wieder aktualisierten Internet-Ausgabe vor einem Jahr geboren worden, sagte Ulherr. Während der Sommerferien entstand das Konzept, und im September 2005 ging Loeschblatt.com online. "Wir sind begeistert, dass wir unter die Top Ten gekommen sind" Gerd Ulherr Lehrer an der Realschule Mit allen Möglichkeiten, die das schnelle Medium ermöglicht - mit Texten, Reportagen, vielen Bildern, Links und einem Gästebuch. Das hat sich übrigens vor kurzem in ein richtiges Diskussionsforum verwandelt, als die Staatsregierung das Handyverbot an den Schulen verhängte. Auch das Thema Schuluniform hat für eine "richtig fette Diskussion gesorgt". Aber auch ohne Handyverbot und Schuluniform ist die Seite inzwischen gut besucht.

Ulherr zählt derzeit rund 1000 Besucher im Monat, die sich durchschnittlich zehn Seiten anschauen. Das könnte auch ein Argument sein, um Werbepartner auf die Seiten zu locken. Daran werde wie an vielen anderen Verbesserungen gearbeitet, so Ulherr, der allerdings eines nicht hat und das ist Geld. Auch deshalb und weil die ersten drei Plätze beim Spiegel-Wettbewerb lukrativ sind und der sechste Platz Mut gemacht hat, wird sich die Redaktion auch im nächsten Jahr am Wettbewerb beteiligen. Dann wird es eine leicht veränderte Redaktion geben und einige technische Verbesserungen. Zum Beispiel werden in der neuen Realschule, in die im Herbst umgezogen sein wird, zwei Digital-Kameras vorhanden sein. Für den Inhalt werden aber weiter die Schüler sorgen. Und die haben Ideen. Eine Geschichte über Paint-Ball ist ebenso in Arbeit wie eine über die Mysterie-Serie Charmed. Vorher steht als kleiner Lohn für den Erfolg ein Ausflug nach Würzburg mit Besichtigung der MAIN-POST an.
Autor: SIEGFRIED SEBELKA