EURO2008 - Die Fußball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz

 

Wie alles begann - EM für Angeber (Teil 1)
Die Geschichte der Europameisterschaften (EM) beginnt 1960 ganz klein in Frankreich als „Europapokal der Länder“. Damals war das Interesse der europäischen Fußballverbände noch relativ gering, es nahmen nur 17 von 33 möglichen Mannschaften an dem Wettbewerb teil. Das ganze war aus heutiger Sicht auch ein ziemlicher Reinfall, da weder Deutschland noch England, Italien oder die Niederlande an dem neuen Wettbewerbe teilnahmen. Sepp Herberger meinte sogar, dass ein weiterer Wettbewerb zwischen zwei Weltmeisterschaften nur störe und er seine Zeit als Nationaltrainer auch sinnvoller gestalten könne. Das allgemeine Desinteresse an einem weiteren Fußballturnier zwischen den europäischen Nationen zeigen auch die Zahlen der Besucher des Endspiels zwischen der Sowjetunion und Frankreich, denn da schauten nur 18.000 Fans in Paris zu. Europameister wurde die damalige Sowjetunion. Der Austragsmodus (Auswahlverfahren während des Turniers) war damals so, dass die acht qualifizierten Mannschaften nur ein Viertel- und Halbfinale sowie ein Finale in einem Land spielten. Dieses Prinzip bestand bei den beiden ersten Meisterschaften 1960 und 1964. Danach hat sich das ganze dann ziemlich oft und schnell geändert bis es zu dem heutigen System kam.

Heute ist es so, das vor allem durch den Zerfall der Sowjetunion und der Entstehung neuer Staaten eine Erweiterung um heute 16 Teams erforderlich wurde. Diese 16 Teams bestreiten insgesamt 32 Spiele. In einer Gruppenphase zu Beginn des Turniers spielen vier Mannschaften in einer Gruppe je gegeneinander, die ersten und zweiten der Gruppe kommen weiter. Ab dem Achtelfinale scheidet die jeweilige Verlierer-Mannschaft aus. Die Mannschaften, die bis in das Finale kommen bestreiten während der ca. vier Wochen dauernden EM 8 Spiele.

In den ersten Jahren spielten vor allem von kleineren Nationen um den so genannten
Coupe Henri Delaunay. Erst als um 1970 „größere“ Nationen begannen bei der Europameisterschaft mitzuspielen, wurde das ganze auch für die Vermarktung mit Merchandising Produkten und das Fernsehen interessanter. Seitdem gibt es Maskottchen, die man dann auf Tassen gedruckt, als Kugelschreiber und so weiter kaufen kann.

In dieser Zeit, spielte auch 1972 Deutschland das erste Mal bei einer EM mit und wurde gleich Europameister. Deutschland ist das unbestritten beste Land im Europäischen Vergleich mit bisher 3 Meistertiteln, zwei Vize-Meistertiteln und einem dritten Platz. Auf Platz zwei folgt Frankreich, das zweimal Europameister wurde und auf Platz drei die ehemalige Sowjetunion mit einem einzigen Titel bei der ersten Europameisterschaft.

Die EM in Österreich und der Schweiz 2008
Das Turnier steht unter dem Motto „Erlebe Emotionen“. Für die 31 Begegnungen in acht Stadien wurden insgesamt mehr als eine Million Tickets verkauft und auf den offiziellen Fanmeilen werden zum Public Viewing weiterer mehrere Millionen Fans erwartet. Deswegen wurden die Stadien in Wien, Innsbruck, Klagenfurt, Salzburg, Basel, Bern, Genf und Zürich auch, wie bei uns vor der WM 2006, jeweils für mehrere Millionen Euro modernisiert, es wurden weitere Sitzplätze eingerichtet und teilweise wurden die Stadien auch ganz neu gebaut. (Foto: Ernst-Happel-Stadion)

Diese Europameisterschaft ist für Österreich etwas besonderes, da Österreich vorher noch nie an einer Europa- oder Weltmeisterschaft teilgenommen hat und sich als Gastgeber direkt qualifizieren konnte. Die Schweiz hat vorher schon zweimal an Europameister-schaften teilgenommen, in denen sie allerdings beide Male in der Vorrunde ausgeschieden ist. Beide Länder haben bei der EM nur Außenseiterchance, aber der Heimvorteil könnte die beide vielleicht etwas weiter bringen.

Die Maskottchen der EM sind Trix und Flix, zwei Männchen mit Rot-Weißen Trikots, die Fußballspieler darstellen sollen. Auf Ihren Köpfen haben die beiden eine Art Mütze mit mehreren Zacken, die die Alpen darstellen. Heute gehört zu so einem Turnier, egal ob Welt- oder Europameisterschaft, auch ein „offizielles“ Lied. „Feel the Rush“, gesungen von Shaggy heißt die Hymne der diesjährigen EM. Dazu gibt es parallel ein Lied der österreich-ischen Nationalmannschaft, „Fieber“ gesungen von Christina Stürmer, und eines der schwei-zerischen Nationalmannschaft, ein Remix des Schweizer Liedes
„Bring en hei”, das von einem Schweizer gesungen wird. Das Schweizer Lied wurde für Deutschland und Österreich in einer Version auf Hochdeutsch aufgenommen.

Annette Dürr   

 
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