Wie alles begann -
EM für Angeber
(Teil 1)
Die
Geschichte der Europameisterschaften (EM) beginnt 1960 ganz klein in
Frankreich als „Europapokal der Länder“. Damals war das Interesse der
europäischen Fußballverbände noch relativ gering, es nahmen nur 17 von 33
möglichen Mannschaften an dem Wettbewerb teil. Das ganze war aus heutiger
Sicht auch ein ziemlicher Reinfall, da weder Deutschland noch England,
Italien oder die Niederlande an dem neuen Wettbewerbe teilnahmen. Sepp
Herberger meinte sogar, dass ein weiterer Wettbewerb zwischen zwei
Weltmeisterschaften nur störe und er seine Zeit als Nationaltrainer auch
sinnvoller gestalten könne. Das allgemeine Desinteresse an einem weiteren
Fußballturnier zwischen den europäischen Nationen zeigen auch die Zahlen
der Besucher des Endspiels zwischen der Sowjetunion und Frankreich, denn
da schauten nur 18.000 Fans in Paris zu. Europameister wurde die damalige
Sowjetunion. Der Austragsmodus (Auswahlverfahren während des Turniers) war
damals so, dass die acht qualifizierten Mannschaften nur ein Viertel- und
Halbfinale sowie ein Finale in einem Land spielten. Dieses Prinzip bestand
bei den beiden ersten Meisterschaften 1960 und 1964. Danach hat sich das
ganze dann ziemlich oft und schnell geändert bis es zu dem heutigen System
kam.
Heute ist es so, das vor allem durch den Zerfall der Sowjetunion und der
Entstehung neuer Staaten eine Erweiterung um heute 16 Teams erforderlich
wurde. Diese 16 Teams bestreiten insgesamt 32 Spiele. In einer
Gruppenphase zu Beginn des Turniers spielen vier Mannschaften in einer
Gruppe je gegeneinander, die ersten und zweiten der Gruppe kommen weiter.
Ab dem Achtelfinale scheidet die jeweilige Verlierer-Mannschaft aus. Die
Mannschaften, die bis in das Finale kommen bestreiten während der ca. vier
Wochen dauernden EM 8 Spiele.
In den ersten Jahren spielten vor allem von kleineren Nationen um den so
genannten
Coupe Henri Delaunay.
Erst als um 1970 „größere“ Nationen begannen bei der Europameisterschaft
mitzuspielen, wurde das ganze auch für die Vermarktung mit Merchandising
Produkten und das Fernsehen interessanter. Seitdem gibt es Maskottchen,
die man dann auf Tassen gedruckt, als Kugelschreiber und so weiter kaufen
kann.
In dieser Zeit, spielte auch 1972 Deutschland das erste Mal bei einer EM
mit und wurde gleich Europameister. Deutschland ist das unbestritten beste
Land im Europäischen Vergleich mit bisher 3 Meistertiteln, zwei
Vize-Meistertiteln und einem dritten Platz. Auf Platz zwei folgt
Frankreich, das zweimal Europameister wurde und auf Platz drei die
ehemalige Sowjetunion mit einem einzigen Titel bei der ersten
Europameisterschaft.
Die EM in
Österreich und der Schweiz 2008
Das
Turnier steht unter dem Motto „Erlebe Emotionen“. Für die 31 Begegnungen
in acht Stadien wurden insgesamt mehr als eine Million Tickets verkauft
und auf den offiziellen Fanmeilen werden zum Public Viewing weiterer
mehrere Millionen Fans erwartet. Deswegen wurden die Stadien in Wien,
Innsbruck, Klagenfurt, Salzburg, Basel, Bern, Genf und Zürich auch, wie
bei uns vor der WM 2006, jeweils für mehrere Millionen Euro modernisiert,
es wurden weitere Sitzplätze eingerichtet und teilweise wurden die Stadien
auch ganz neu gebaut.
(Foto: Ernst-Happel-Stadion)
Diese Europameisterschaft ist für Österreich etwas besonderes, da
Österreich vorher noch nie an einer Europa- oder Weltmeisterschaft
teilgenommen hat und sich als Gastgeber direkt qualifizieren konnte. Die
Schweiz hat vorher schon zweimal an Europameister-schaften teilgenommen,
in denen sie allerdings beide Male in der Vorrunde ausgeschieden ist.
Beide Länder haben bei der EM nur Außenseiterchance, aber der Heimvorteil
könnte die beide vielleicht etwas weiter bringen.
Die
Maskottchen der EM sind Trix und Flix, zwei Männchen mit
Rot-Weißen Trikots, die Fußballspieler darstellen sollen. Auf Ihren Köpfen
haben die beiden eine Art Mütze mit mehreren Zacken, die die Alpen
darstellen. Heute gehört zu so einem Turnier, egal ob Welt- oder
Europameisterschaft, auch ein „offizielles“ Lied. „Feel the Rush“,
gesungen von Shaggy heißt die Hymne der diesjährigen EM. Dazu gibt es
parallel ein Lied der österreich-ischen Nationalmannschaft, „Fieber“
gesungen von Christina Stürmer, und eines der schwei-zerischen
Nationalmannschaft, ein Remix des Schweizer Liedes
„Bring en
hei”, das von
einem Schweizer gesungen wird. Das Schweizer Lied wurde für Deutschland
und Österreich in einer Version auf Hochdeutsch aufgenommen. |