Handyverbot erhitzt die Gemüter

 
Das Handy- und MP3-Playerverbot ist seit geraumer Zeit auch bei uns in Kitzingen an der RRR eingeführt worden. Andere Schulen oder Institutionen haben dieses Beispiel vorgemacht. Nun ist es soweit gekommen, dass auch an unserer Schule ein solches Verbot, laut dem Urteil mancher Lehrer, vorhanden sein muss. Viele Schüler treibt dies wie erwartet in den Wahnsinn! Aus und vorbei mit dem Ständigen-auf-die-Uhr-Schauen bis die Pause beginnt, vorbei mit dem Musikhören, wenn man eine Vertretungsstunde oder Pause hat.

Am 7. Februar wurde das Handy- und MP3-Playerverbot auch an unserer Realschule eingeführt. Aufgrund mehrerer Ursachen kam es zu dieser drastischen Entscheidung der Schulleitung, wie z. B. wegen dem so genannten „Happy Slapping“ oder weil einige Lehrer Handys und MP3-Player einfach missachteten. Es ist wie bei jedem Verbot: Von etwa 1000 Personen machen 10 etwas und alle anderen müssen mit darunter leiden. Alle bis auf wenige Ausnahmen der Schüler bringt das Thema „zum Kochen“.

Was bringt das Verbot?

Die Schulleitung erhofft sich durch das Verbot, dass die Schüler die Lehrer mehr beachten und sie nicht mehr mit dem ständigen Gedrücke auf dem Handy irritieren. Weitere Gründe sind, wie schon oben erwähnt, das "Happy Slapping" oder das „Mobbing“ mit der eingebauten Kamera eines Handys. Aus Jux und Tollerei schlagen Mitschüler auf andere Mitschüler ein und filmen dies mit dem Handy. Nicht selten kommt es hier bei uns vor, dass diese Schüler mit diesen aufgenommenen Videos dann auch noch bei ihren Mitschülern angeben.

Zukunft des Verbotes

Ein unter den Autofahrern bekanntes Thema ist auch das Handyverbot hinter dem Steuer. Laut Art23 Abs. 1 der StVO (Straßenverkehrsordnung) wird das Telefonieren hinter dem Steuer mit einer Geldbuße von 25-40 Euro geahndet. Wie vielleicht wenige von euch wissen, ist die Verbreitung von Gewalt- und Pornovideos eine Straftat und wird mit harten Sanktionen bestraft. Erst kürzlich hat die Polizei an einer Schule in der Nähe eine Razzia durchgeführt und mehrere Handys beschlagnahmt. Den Schülern droht ein Strafprozess. Es ist euere Entscheidung, ob ihr solche Dinge unterstützt oder als völligen Schwachsinn mit Missachtung straft. Leider werden auch diejenigen Schüler mit dem Handy- und MP3-Verbot bestraft, die mit solchen Gewalt- und Pornogeschichten überhaupt nichts am Hut haben. Schade!

Kultusministerium verbietet Handy-Verbot

Durch einen Beschluss des Kultusministeriums wurde das Handyverbot offiziell aufgehoben. Da es an einer anderen Schule (Volksschule Altusried - Allgäu) schon einmal zu einem totalen Handyverbot kam (an dieser Schule darf das Handy nicht einmal mitgebracht werden!), hat sich das Kultusministerium eingeschaltet. Das KM will, dass die Schüler ein Handy mitführen dürfen, sofern dies ausgeschalten in der Tasche ist. Denn wie schon bekannt darf ein abgeschaltetes Handy in der Büchertasche mitgeführt werden. In einer Freistunde, Stundenwechsel, Pause sowie vorzeitigem Schulschluss ist es keinem Lehrer gestattet, einem Schüler das Handy abzunehmen, da es in dieser Zeit keine direkte Schul- bzw. Unterrichtsstörung hervorruft. Eine Ausnahme ist hierbei jedoch, wenn das Handy zum so genannten „Happy Slapping“ genutzt wird, dann darf auch außerhalb des Schulunterrichts ein Lehrer dem Schüler das Handy abnehmen. Während der angesprochen Unterrichts-„Freizeit“ während der Schulzeit ist es jedem Schüler erlaubt, ein Handy angeschaltet mitzuführen und dieses auch zu nutzen, solange es keine dauerhafte Störung verursacht.  Ebenfalls als Gerücht ist zu werten, dass man das Handy erst wieder am Ende des Schuljahres abholen darf. Dies ist eine reine Erfindung, da nach Schulschluss keinerlei Unterrichtsstörung mehr stattfinden kann, somit muss das Handy auch wieder herausgegeben werden!