Die SWR-Filmproduktion „Bis aufs Blut“ |
Löschblatt besucht einen ganz normalen Drehtag |
Um was geht`s
eigentlich? Matschenz war unter anderem bereits in Kinofilmen wie „Die Welle“ und „Im Winter ein Jahr“ zu sehen. Genauso wie sein Schauspielkollege Yigit hat er zudem zahlreiche Fernsehfilme gedreht. In dem Film treten unter anderem auch die Schauspieler Simone Thomalla und Peter Lohmeyer in Nebenrollen auf.
Stellprobe: Die Darsteller nehmen ihre
voraussichtlichen Positionen ein und die Lichttechniker suchen zusammen
mit der Regie nach der geeigneten Ausleuchtung. Anschließend gehen die
Darsteller zum Schminken, während die Techniker das endgültige Lichtset
aufbauen, Kabel legen ... das kann auch im Klo ganz schön aufwändig
sein.
1. Dreh der Szene: Das ist spannend! Die Aufnahmeleiterin ruft "Ruhe bitte, wir drehen". Die Szenenklappe wird in die Kamera gehalten und vom Set (da sitzt der Tontechniker + Assistenten vor einem Monitor, der das Kamerabild zeigt, wir stehen gespannt dahinter) kommt der Ruf "Ton ab" und "Kamera läuft". Okay, die Darsteller spielen die Szene, vielleicht 15 Sekunden.
Apropos Assistenten: Die gibt´s beim Film für viele Jobs, alles ist offenbar doppelt besetzt: Regieassistent, Kameraassistent, Tonassistent und und und... Man stelle sich das mal bei Lehrern vor :-)
Natürlich ist der erste Szenendreh noch nicht perfekt, die Szene wird also mehrmals wiederholt, 5-6 Mal ist völlig normal, dabei evtl. wieder das Licht verändert usw. So hat der Regisseur später beim Filmschnitt mehrere Möglichkeiten zur Auswahl. Und dazwischen heißt es immer wieder: Warten! So verrinnt die Zeit und als wir nach ca. 3,5 Stunden Zugucken schließlich den Heimweg antreten, wird im Klo immer noch die zweite Szene gedreht. Normal dauert ein Drehtag 8 Stunden – es kann aber auch schon mal weit darüber hinausgehen. Und es ist wohl klar, dass bei einem Low-Budget-Film (d. h. der Regisseur hat nicht so viel Geld zur Verfügung) jede Szene ziemlich rasch abgedreht werden muss. Aber trotzdem schafft man an so einem Drehtag, erklärt uns Regisseur Oliver Kienle, kaum mehr als 3 (in Worten: drei!) fertige Filmminuten. Eigentlich logisch: 30 Drehtage sind angesetzt und ein Film dauert ja 90 Minuten.
Noch ein Wort zur Technik: Gedreht wird nicht digital, sondern wie früher auf 16 mm Film! Das ist qualitativ besser und wird auch bei jedem "Tatort" so gemacht. Bei großen "Kinoschinken" sogar auf 35 mm Film (richtig teuer). Anschließend wird der Film digitalisiert, am Computer geschnitten und wenn er ins Kino soll, wieder auf Filmmaterial ausbelichtet (so wie halt Fotoabzüge auch gemacht werden).
Ok, alles klar? Wir
sind schon richtig gespannt, wenn "Bis aufs Blut" im Februar im SWR
kommt, vielleicht ja sogar im Kino, wir schauen uns beides an!!! |
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Das Löschblatt-Team mit Regisseur Oliver Kienle (Mitte), Kameramann und Assistenten |
An, Ul |