„Weniger ist nicht unbedingt mehr“

 

„Magersucht kann tödlich enden. Darum sollen mich alle Menschen anschauen“

 

Unglaubliche 90 Prozent der weiblichen Teenager fühlen sich zu dick und möchten abnehmen. Die Folge: Magersucht.

Kein Wunder, wenn Fernsehen und Zeitschriften uns ihre „Schönheitsideale“ vorhalten: Frauen mit Armen und Beinen wie Mikadostäbchen lächeln uns entgegen, auch wenn es in ihnen drinnen oftmals sehr anders aussieht...

Heutzutage sind Stars Vorbilder für viele Jugendliche. Sie wollen genauso schlank und schön sein. Dabei übersehen sie meist, dass ihre Idole möglicherweise krank sind. Ein gutes Beispiel ist die junge Schauspielerin Kira Knightley. Der einst kurvenreiche Hollywoodstar ist mittlerweile so heruntergehungert, dass seine Schultern knochig herausstechen und das Schlüsselbein unna-türlich hervortritt. Kira dementiere die Gerüchte über eine Ess-störung. Doch wenn man die abgemagerte Frau sieht ist dies zu bezweifeln und  es ist kaum zu glauben, dass dies die selbe Schauspielerin wie in Fluch der Karibik. Auch an anderen Stars wie Viktoria Beckham, Lindsay Lohan oder Nicole Richie ist nicht mehr viel dran. In der Doku-Soap "The Simple Life" schien sie im Unterschied zu Paris Hilton ein paar Gramm zu viel auf den Hüften  zu haben. Das war im Dezember 2003. 18 Monate später wog sie 30 Kilo weniger. "The Skeleton Sisters“, schrieb die Presse und traf damit den springenden Punkt.

Schlank-schlanker-am schlankesten, das scheint derzeit das Motto in Holly-wood zu sein. Kommentatoren sprechen von "red carpet anorexia", Roter-Teppich-Magersucht.

 
 

Auch auf den Laufstegen der Modewelt findet man viele untergewichtige junge Frauen. Nach dem Tod zweier Models wegen Magersucht wurde die Modeindustrie kurzzeitig aufmerksam, je-doch scheint dies längst wieder in Vergessenheit geraten zu sein. Zwar wird behauptet, dass sehr auf die Gesundheit der Models geachtet wird und sie erst mit einem Mindestgewicht zuge-lassen werden, doch bei genauerem Hinsehen entdeckt man noch so manche Hungerhaken.

Die Designer bestreiten dies...
Man fragt sich, warum die Models überhaupt so extrem schlank sein müssen, wenn man sich die neue weite Modekollektion ansieht, welche sie präsentieren.

 

Zum Auftakt der Mailänder Modewoche schocken Bilder einer bis auf die Knochen abgemagerten jungen Frau: Isabelle Caro

Die französische Schauspielerin ließ sich von dem Starfotografen Toscani nackt ablichten, um somit gegen den Schlankheitswahn zu protestieren. Riesige Plakate wurden von ihr aufgestellt und Bilder in der italienischen Zeitung abgedruckt. Die Kampagne wurde in Frankreich verboten, worüber die Französin sehr ent-täuscht ist: 

„Es zeigt die Realität der Modewelt. Ich trage die gleiche Kleidergröße, wie die Designer von ihren Models verlangen: unter 34. Designer sind verantwortungslos. Sie beuten junge Frauen aus, die alles tun würden, um auf dem Laufsteg zu arbeiten. Es ist skan-dalös und kriminell, wenn junge Frauen dazu ermutigt werden, nicht mehr zu essen. Nur damit sie sich ihre Träume von extremer Dünnheit erfüllen können. Magersucht ist eine Krankheit, kein Lifestyle!“ 

Die 27-jährige beschloss mit 13 Jahren nicht mehr zu essen, es fällt ihr schwer darüber zu sprechen, sie hatte eine schwere und traumatische Kindheit. Erst vor einigen Monaten hatte Isabelle Caro realisiert, wie dünn sie war. Damals wog sie gerade noch sagenhafte 25 Kilogramm. Als man sie fragte, ob sie fast gestorben wäre, erzählt die Französin: 

“Ich fiel schon mehrmals ins Koma. Einmal sah ich mich bereits auf der anderen Seite. Das war der Moment, als ich mich entschied, den Weg zurück ins Leben zu gehen.“

Heute mag Isabelle wieder essen, jedoch werden gerade die seelischen Schäden immer bleiben. Mit ihrer Kampagne will sie anderen jungen Mädchen ihren Leidensweg ersparen.


„Die jungen Frauen und die Modewelt müssen erkennen, wohin der Schlankheitswahn führt: Magersucht kann tödlich enden. Darum sollen mich alle Menschen anschauen.“

 

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