Interview mit Bernhard Hoecker

 

An was erinnern Sie sich noch bei dem Wort “Schule”?
“Ich persönlich habe sehr gute Erinner-ungen an die Schule, weil ich sehr, nicht sehr gerne, aber doch mit Begeisterung zur Schule gegan-gen bin. Das überrascht sicher, aber viele, viele Dinge, von denen ich heute profitiere, die habe ich in der Schule gelernt. (lacht) Ja, es ist sehr albern, aber man lernt wirklich was in der Schule. Und alles, was man später lernt, das baut immer auf der Schule auf. Was ich aber nie gelernt habe, ist wie man lernt. Ich hab halt einfach nur gelernt, wie’s mir einfiel.”

Was war Ihr Lieblings-Fach?

“Mathematik, Physik, Sport natürlich und Erdkunde hat mir sehr viel Spaß gemacht. Was mir nicht so gefallen hat, war Deutsch, Englisch, Latein. Das lag aber, wenn ich ganz ehrlich bin, an den Lehrern. Also ich hatte zum Beispiel Lehrer in Deutsch, die waren total gut, ich aber hatte schlechte Noten. Sie aber haben mir nie das Verständnis für Deutsch oder was das wohl sein kann beigebracht. Z. B. charakterisiere Effi Briest, charakterisiere die Hauptrolle, die neben Effi Briest eine Hauptrolle ist.”


Könnten Sie sich als Lehrer vorstellen?

“Als Lehrer fehlt mir die Geduld und die Ernsthaftigkeit. Ich würde dann immer sagen, wenn die Leute keinen Bock haben zu lernen, dann sollens sie halt lassen, das ist vielleicht als Lehrer die falsche Einstellung. Ich hab aber mal als Lehrer etwas gemacht für eine Schülerzeitung in Sach-sen, der “Spießer”, und da hab ich mal ne Unterrichtsstunde gehalten und zwar über „Memotechnik“, d. h. ein Merktechnik. Ich hab den Schü-lern was beigebracht und die haben das sogar teilweise gut gefunden.”

Wollten Sie schon als Schüler Komiker werden oder kam das erst später?
“Das kam erst später. Das hat sich so ergeben, also ich bin da so stückweise reinge-rutscht, weil's einfach Spaß gemacht hat und hab aber scheinbar immer in den richtigen Momenten die richtigen Entscheidungen getroffen.”

Haben Sie sich schon mal auf der Bühne versprochen oder ist Ihnen mal etwas richtig Peinliches passiert?
“Oh dauernd. Was Peinliches.. Ja einmal, da bin ich so durchs Publikum gelaufen und da saß einer mit einem gebrochenen Bein, das war so hoch gelegt. Und da hab ich halt so gefragt: „Na ist dir ein Pferd auf den Fuß gefallen? He,he, ist natürlich bescheuert, wenn man’s in der Tasche trägt.“ Alle haben sie gelacht, er guckte ein bisschen komisch und danach hat man mir kann erzählt, dass er leider wirklich vom Pferd gefallen und seitdem querschnittsgelähmt ist. Er war Reiter und das war total (langgezogen) peinlich im Nachhinein.”

Können Sie sich noch daran erinnern, wie Sie sich bei der Premiere Ihrer ‘Ich hab’s gleich’- Serie? gefühlt haben?
“Oh total aufgeregt war ich. Ich hatte den Vorteil, dass ich fünf kleine Vorpremieren hatte, wo man das alles ausprobierten konnte. Und in der Zeit hab ich total meine Stimme ruiniert, weil man vor lauter Aufregung verkrampft ist. Aber bis zur Premiere ging´s dann und es hat gut funktioniert. Natürlich ist die Premiere nie so gut wie das, was man nach-her macht, weil das Programm entwickelt sich, es fängt an zu leben und dann wird’s halt besser im Laufe der Zeit. Aber ich war sehr, sehr aufgeregt. Ich musste ziemlich oft
auf Toilette.“ (lacht)

Haben Sie Zeit zum Fernsehen?
“Ganz selten. Manchmal hol mir so DVDs, amerikanische Serien und guck mir die dann, wenn ich unterwegs bin, an. Ansonsten guck ich eigentlich nur „Verbotene Liebe“ und „Pastewka“, „Stromberg“ und solche Sachen.

Essen Sie  Junk-Food?
“Ja, total gern. Ich liebe McDonald´s. Also wenn´s richtig hart auf hart kommt, dann halten wir auf dem Hinweg zu einem Auftritt bei McDonald´s, dann esse ich ein BigMäc Menü maxi mit Cola und auf dem Rückweg dann nachts nochmal ein BigMac Menü maxi, dann aber mit Orangensaft.

Was für Musik hören Sie?
“Havy Metal, Nightwish, Rapcd, hab aber mit Halloween angefangen, „Blind garden“. Und „Melodik Metal“ ist eher so mein Ding.” (Was immer das alles ist? die red.)

Wo und wie machen Sie am liebsten Urlaub?
“Am liebsten in den Bergen und noch lieber auf den Bergen. Also wenn eine Wanderung bis zu zehn Stunden dauert, das ist dann genau richtig.”

Gibt es einen Unterschied zwischen dem Privatmenschen und dem Komiker?
“Ja natürlich. Also wenn ich auf der Bühne bin, versuche ich möglichst privat zu sein oder wenn ich halt arbeite. Weil es dann weniger arbeiten ist, sondern mehr privat. Es gibt natürlich Facetten, die ich auf der Bühne nicht zeige. Ich bin natürlich auch mal traurig oder berührt von irgendwas und das ist dann auf der Bühne eher nicht zu sehen. Da ist dann eher der Unterhaltsame und Neugierige. Ich bin im Großen und Ganzen sehr neugierig und positiv gestimmt, deshalb fällt es mit relativ leicht.”

Bekommen Sie Heiratsanträge?
“Also heiraten wollte mich bisher noch niemand, die (Frauen) wollten, glaub ich, aber alle meine Ehefähigkeiten testen.”

Herr Hoecker, vielen Dank für das nette Gespräch!
 


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Das Interview führte Jasmin Drobek (10d)