Dirk Nowitzki zum Thema "Basketball"

 

Wie lang und wie oft trainieren Sie am Tag?
Ja, das kommt auch ein bisschen darauf an, ob es Winter oder Sommer ist. Im Sommer, wenn ich mich auf die Saison vorbereite, trainiere ich schon so 3 bis 4 Stunden am Stück, dann kommt das Konditionstraining, Laufen oder Stepper. Im Winter spielen wir dann eigentlich jeden zweiten Tag, da trainieren wir eigentlich sehr wenig. Im Oktober bei der Vorbereitung trainieren wir zweimal 4 bis 5 Stunden.

Wie viel davon ist Konditionstraining?
Schon mindestens 50 %. Bei 150 Spielen in der Finalserie musst du natürlich konditionell auf der Höhe sein. Es kommt ja auch vor, dass wir zwei Abende hintereinander spielen. Da ist es wichtig, dass du 100% austrainiert bist.

Während des Wettkampfes, schlafen Sie da im Hotel im Einzelzimmer
oder kommt es da zur Paar-Bildung?

Wenn die Nationalmannschaft spielt, schlafe ich immer mit Robert Garrett, mit dem ich ja hier schon früher zusammengespielt habe, im Doppelzimmer. In der NBA haben wir immer Ein-zelzimmer, das ist so von der NBA geregelt. Es ist klar, wenn wir zu Hause sind, schla-fen wir alle zu Hause und wenn wir unterwegs sind, sind wir alle im selben Hotel, aber in Einzelzimmern.

Wie ist das mit den Bettgrößen?
Ach, das ist eigentlich schon vorher immer geregelt. Nur in China und in Japan war es ein bisschen abenteuerlich, da wurde immer so ein Schemel hinten ans Bett ran geschoben. Sonst muss man halt einfach die Füße runter hängen lassen.

Wer war ihrer Meinung nach bisher der beste Spieler in der NBA?
Ich glaube, dass Michael Jordan mit Abstand der beste war. Was er in den 90er Jahren abgeliefert hat, was er für eine Mannschaft hatte. In den 80er Jahren, Magic Johnson, Larry Byrd, hatten alle super Mitspieler. 

Wollten Sie schon immer Basketball-Profi werden, was wären Sie sonst geworden?
Als ich mit 12/13 Jahren angefangen habe, habe ich natürlich nie gedacht, dass ich jemals Profi werden würde. Klar, war ich groß und habe mich ganz gut bewegt für meine Größe. Dass ich Profi werden würde, habe ich erst später herausgefunden. Nach dem Abitur habe ich mir schon überlegt, dass ich das werden könnte. Natürlich habe ich auch nie gedacht, dass das klappen würde, natürlich habe ich davon geträumt. Das Vereinstraining hat aber dann so gut angeschlagen. Es war für mich ein Riesenerlebnis, dass man dann mit 20 Jahren gegen seine Idole antritt, wie Jordan, Barkley und Pippen, das war schon komisch.

Was hätten Sie gemacht, wenn Sie NBA-Champion und Weltmeister mit der Nationalmannschaft geworden wären?
Ja (seufzt) im Sport kann man nicht immer gewinnen, leider, da gehören auch Niederlagen dazu. Das Gute daran ist, dass Sportler aus großen Niederlagen auch was Positives her-ausziehen, was sie stärker macht, sodass sie das nächste Mal noch besser daraus her-vorgehen. Aus der Finalserie in Miami haben wir Einiges gelernt. Wir waren ja 2 Punkte vorne, haben dann ein paar Fehler gemacht, die uns das Finale gekostet haben. Ich glaube, jetzt haben wir die eine Final-Erfahrung hinter uns, sodass wir nicht dieselben Fehler noch einmal machen.
Dieses Jahr bei der WM ist es nicht so optimal gelaufen, wie letztes Jahr bei der Europa-meisterschaft. Dieses Mal waren die Vorbereitungen nicht so toll und es hat sich schon am Anfang abgezeichnet, dass wir als Mannschaft nicht so fit sind wie letztes Jahr bei der EM. Aber der 8. Platz in der Welt kann sich sehen lassen, aber mehr wäre schon drin ge-wesen.

Könnten Sie uns später ein paar Tipps geben, wie man so richtig wirft?
Du, das ist 12 Jahre harte Arbeit, mindestens 200 bis 300 Sprungwürfe täglich, wenn es langt, da steckt schon eine Menge Training dahinter. Bis 16 Jahre habe ich hier in der Jugend gespielt, danach fast jeden Tag trainiert, nach dem Abitur und der Bundeswehr jeden Abend Training. Du siehst, da steckt eine Menge Arbeit dahinter, dass ich soweit war, dass ich so gut treffen konnte.

Da hast du noch Spass dabei!
Ja!

 
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